Waschbären – den Panzerknackern das Handwerk legen
Immer schneller breitet sich der Kleinbär mit der schwarzen Maske in den Revieren aus. Seine Neugier, seine Cleverness und seine Anpassungsfähigkeit lassen ihn zügig neue Lebensräume erobern. Mittlerweile stellt der geschickte Räuber selbst Naturschützer vor ernsthafte Probleme, da er lokal einen spürbaren Einfluss auf Ökosysteme hat. Ein Grund mehr, einmal die jagdlichen Möglichkeiten, den gewitzten Panzerknacker dingfest zu machen, auszuloten. Ein Blick nach Deutschland.
Langsam und lautlos gehe ich den Pirschweg entlang zu einer versteckt eingebauten Kanzel. Sie lässt sich gedeckt von hinten betreten, selbst wenn schon Wild auf der anschliessenden Fläche an der Kirrung stehen sollte. Ein vorsichtiger Blick durch das Kanzelfenster, aber die Bühne ist noch leer. Kaum eingerichtet, erscheint rechts von mir auf einer Kleefläche ein einzelnes weibliches Stück Rehwild. An der Kirrung vor mir ist gut Anblick zu erwarten. Doch nicht nur Sauen mögen den schlammigen Boden direkt um ein kleines Wasserloch. Vormittags beim Kirren zeugten zahlreiche Spuren von dem Sohlengänger mit der schwarzen Maske. Waschbären haben sich in Deutschland in den letzten Jahren deutlich ausgebreitet. Belegten jahrelang Einzelfänge von männlichen Kleinbären davon, dass bereits einzelne Scouts neue Reviere suchten, finden sich neuerdings immer häufiger Hinweise auf Jungbären. Einen besonderen Reiz scheinen Saukirrungen auf sie auszuüben, was nicht weiter verwunderlich ist, denn genau wie Sau und Dachs lieben sie das gelbe Getreide.
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