Steinbockkolonie wird aufgefrischt

Im Melchtal hat das Amt für Wald und Landschaft des Kantons Obwalden sechs Steinböcke aus dem Wildpark Brienz ausgesetzt. Damit wird der Bestand der Steinbockkolonie Huetstock-Gadmerfluh genetisch gestärkt. Mit der Auswilderung von Steinböcken im Melchtal trägt der Kanton Obwalden zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Veröffentlicht am 21.05.2024

Die Steinböcke der Kolonie Huetstock-Gadmerfluh besiedeln die felsdurchsetzten Partien im Gratbereich zwischen dem Huetstock, Hochstollen, Balmeregghorn und den Wendenstöcken. Das sind Gebiete der Kantone Obwalden, Nidwalden und Bern, die teilweise zum eidgenössischen Jagdbanngebiet (Lebensraum zum Schutz der Wildtiere) Huetstock gehören. 

Bestand der Steinbockkolonie schrumpft seit 2012 

Die Steinbockkolonie Huetstock-Gadmerfluh wurde zwischen 1954 und 1969 mit 17 Tieren der Piz Albris-Population gegründet und entwickelte sich anfänglich gut bis zu einem Bestand von 80 bis 120 Tieren. Seit 2012 schrumpft der Bestand jedoch kontinuierlich. Dies ist wahrscheinlich auf einen fehlenden Austausch mit anderen Kolonien zurückzuführen, schreibt der Kanton Obwalden in einer Medienmitteilung. Steinböcke leben zum einen in abgelegenen Gebieten, zum anderen erschweren auch künstliche Hindernisse wie Siedlungen und Strassen den Kontakt mit anderen Kolonien. Es kann zu Inzucht kommen. 

Auswilderung für mehr genetische Vielfalt 

Um die genetische Vielfalt zu erhöhen, setzt der Kanton Obwalden Steinböcke aus geeigneten Spenderkolonien aus, schreiben die Verantwortlichen weiter. Es werden Tiere ausgewählt, die nicht mit den Tieren der Kolonie Huetstock-Gadmerfluh verwandt sind. Gemäss Untersuchungen der Universität Zürich eignen sich unter anderem Steinböcke aus dem Wildpark Brienz sowie der Kolonie Rothorn-Brienzergrat für die Blutauffrischung. Das Bundesamt für Umwelt unterstützt gemäss Medienmitteilung das Vorhaben. 

Sechs Steinböcke bereits ausgewildert 

Um die Entwicklung der sechs «Neuzuzüger» zu beobachten, hat sie das Amt für Wald und Landschaft mit Ohrmarken gekennzeichnet. Es ist geplant, weitere Tiere aus der Spenderkolonie Rothorn-Brienzergrat auszusetzen, sobald dort Abfänge geeigneter Tiere gelingen. 

Quelle: Kanton Obwalden
Bild: Amt für Wald und Landschaft OW 

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